Statements

Statements 2022

2022

Scheffknecht Sabine NEOS-Vorarlberg

Johanna Miesenberger

Abgeordnete zum österreichischen Bundesrat, ÖVP

Frauen leisten einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit in unserer Gesellschaft.
Pflege, Gesundheit und Pädagogik sind unterbezahlte Berufe. Dort arbeiten aber größtenteils Frauen.
Oftmals in Teilzeitarbeit, weil wertvolle Arbeit in der Familie und Erziehungsarbeit geleistet wird.
Das führt dazu, dass Frauen im Alter zu wenig abgesichert sind.
Wertschätzung allein ist zu wenig.
Wirksame Rahmenbedingungen für mehr Fairness und Lohngerechtigkeit gegenüber Frauen, die so wichtige Aufgaben in unserer Gesellschaft übernehmen.
Das muss es uns wert sein!

Scheffknecht Sabine NEOS-Vorarlberg

Johanna Jachs

Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat, ÖVP

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sollte im Jahr 2022 eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein – leider sind 13% Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern noch eine erhebliche Differenz. Auch in Sachen Einkommen muss Gleichberechtigung Realität werden! Denn ich möchte meiner Tochter in Zukunft nicht erklären müssen, warum sie als Frau für die gleiche Arbeit weniger bekommen soll als ein Mann.

Scheffknecht Sabine NEOS-Vorarlberg

Sabine Scheffknecht

Landtagsabgeordnete, Klubobfrau, Landessprecherin, Vorarlberg
Mitglied des Bundesparteivorstands, NEOS

Dass Frauen für dieselbe Arbeit noch immer weniger verdienen als Männer ist inakzeptabel. Die Stellschrauben sind klar und liegen einerseits in einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Leistbare Kinderbetreuung ist und bleibt hier der wesentliche Hebel, damit Frauen selbstbestimmt über ihr berufliches Fortkommen entscheiden können. Andererseits braucht es aber auch ein verändertes gesellschaftliches Bewusstsein, dass Kindererziehung und Haushaltstätigkeiten nicht Frauensache sind, sondern Männer hier genauso eine Rolle spielen. Wenn wir einen größeren Anteil der Karenzzeiten für die Vätern reservieren, können wir einen dringend notwendigen Veränderungsprozess anstoßen und eingefahren Rollenzuschreibungen endlich aufbrechen.

Johannes Gasser

Landtagsabgeordneter, Gleichstellungssprecher, Vorarlberg, NEOS

Der Equal-Pay-Day ermahnt uns jährlich, dass Frauen noch immer nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Einer der Hauptgründe liegt darin, dass lange Erwerbsunterbrechungen, Kinderbetreuung und dauerhafte Teilzeitarbeit nach wie vor Frauensache sind. Daher braucht es endlich mutige Schritte in der Kinderbetreuung und ein wirkliches Entgegenkommen für berufstätige Frauen. Ebenso müssen Männer ins Boot geholt werden: Wir brauchen mehr Väterbeteiligung durch individuelle Wege zu Karenz und Kinderbetreuungsgeld.

Isabella Grabner

Universitätsprofessorin, Institut für Unternehmensführung, Department für Strategie und Innovation, Wirtschaftsuniversität Wien

Einer der häufigsten Kritikpunkte des Gender Pay Gap Indikators ist, dass er Männer und Frauen in unterschiedlichen Positionen, Branchen, mit verschiedenen Qualifikationen vergleicht. Würde man diese Unterschiede adäquat berücksichtigen, wäre der angepasste Gender Pay Gap, dh der Vergleich von Frauen und Männern mit vergleichbarem Profil in vergleichbaren Jobs, viel geringer. Das stimmt. Allerdings ist das Hauptproblem, dass ein erheblicher Teil dieser Unterschiede auf eine systematische Benachteiligung von Frauen zurückzuführen ist. Zu den wichtigsten Faktoren gehören Karrierestagnation durch Teilzeitbeschäftigung nach der Mutterschaft sowie generell ein mangelnder Karrierefortschritt, der zur bekannten Leaky Pipeline führt. Die gute Nachricht ist, dass viele der Ursachen von Unternehmen selbst beeinflusst werden können. Und es gilt: „You can’t manage what you don’t measure“. Unternehmen müssen also damit beginnen, diese Faktoren zu messen, um den Wandel voranzutreiben. Denn nur, was gemessen wird, kann auch verbessert werden!

Maria Pernegger

Geschäftsführerin Mediaaffairs

Wenn die unschönen Zahlen zum Equal Pay Day präsentiert werden, gibt es oft betretenes Schweigen oder Erklärungsversuche, den Gender Pay Gap zu relativieren oder „wegzureden“. Egal ob aufgrund von unbezahlter Care-Arbeit oder schlecht bezahlten, frauentypischen Branchen – Fakt ist, vielen Frauen bleibt auch bei gleicher Leistung und einem Lebensalltag voller Mehrfachbelastung oft nur ein kleineres Stück vom Kuchen. Das ist nicht nur unfair, es ist gesellschaftspolitisch höchst problematisch, denn wer Geld hat, hat Macht und Gestaltungsraum. Das gilt nicht nur im Großen, auch im Kleinen und Privaten. Jede Frau sollte finanziell unabhängig sein können, damit sie freie Entscheidungen treffen kann und von ihrer Arbeit gut leben kann. Das ist primär ein Appell an die Politik und die Wirtschaft, gleichzeitig ist es notwendig, dass sich auch Frauen verstärkt mit Geld und Vorsorge auseinandersetzen. Dazu eine Buchempfehlung: „Ein Mann ist keine Altersvorsorge“ von Helma Sick.

Ingeborg Rauchberger

Verhandlungsexpertin, Autorin
Gründungspräsidentin von EWMD Austria

Neben den bekannten Gründen, warum Frauen ungerechterweise weniger verdienen (Teilzeit, unterschiedliche Wertigkeit Männer-Frauenberufe, Männer – die Frauen nicht zum Futtertrog lassen…), möchte ich auch uns Frauen selbst ermutigen, für unser Geld einzustehen. Vergleichen wir unser Gehalt immer mit dem der Männer, nicht mit dem anderer Frauen. Fürchten wir uns nicht davor, weniger geliebt zu werden, wenn wir mehr verlangen. Reden wir unsere gute Arbeit und Erfolge nicht als „das ist doch selbstverständlich“ klein, stehen wir stolz dahinter und verlangen wir selbstverständlich den gerechten, finanziellen Ausgleich.

Ernestine Harrer

Geschäftsführerin anderskompetent gmbh

Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Frauen dann, wenn die öffentlichen Betreuungsstrukturen versagen, wieder vermehrt Erziehungs- und Pflegearbeit leisten (müssen)!. Dies ist für sie kurz-, mittel- und langfristig von Nachteil. Denn lange Karenzzeiten und lange Phasen von Teilzeitbeschäftigungen mit geringem Stunden-Ausmaß, wirken sich nicht nur nachteilig auf die Karriere und die Bezahlung aus, sondern letztendlich auch auf die Pension und die damit verbundene Altersarmut von Frauen. Die gerechte Verteilung der Erziehungs- und Sorgearbeit ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Aufklärung, Bewusstseinsarbeit und Unterstützung der Frauen, diese Gleichberechtigung auch einzufordern – scheint mir das ungebrochene Thema Nummer 1 zu sein.

Martina Kapral

Künstlermanagerin

Einen Equal Pay Day sollte es gar nicht geben. Im Jahr 2022 sollte eigentlich eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt selbstverständlich sein. Es ist allerhöchste Zeit den Gap im Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern zu schließen.

Peter Blaikner

Autor

Dass Frauen und Männer gleich viel verdienen, muss ein Grundgesetz werden, in der Verfassung verankert. Unsere Bundesregierung, der immer mehr Frauen angehören, ist aufgefordert, das durchzusetzen.

Cornelia Pessenlehner

Betriebswirtin, Ayurveda-Beraterin
Präsidentin BPW Austria

Mich berührt diese Ungerechtigkeit sehr, dass Frauen um fast 13 % weniger verdienen bzw. mehr arbeiten müssen als Männer, um das gleiche Einkommen für vergleichbare Arbeit zu erhalten. Darauf müssen wir laufend aufmerksam machen – jahrein, jahraus, bis der Equal Pay Day der 31.12. ist! Für mich ist das eine wichtige Aufgabe von BPW, die ja auch von anderen Institutionen aufgegriffen wurde und laufend thematisiert wird.

Brigitte Bach

Vorständin der Salzburg AG

Der Equal Pay Day macht darauf aufmerksam, dass Frauen weltweit überall weniger verdienen als Männer. In Österreich fällt dieser Tag heuer auf den 15. Februar. Umgerechnet sind das 46 Kalendertage, die Frauen unbezahlt arbeiten. Arbeit soll unabhängig von Geschlecht und Herkunft entlohnt werden. Gerechte Entlohnung ist ein absolutes Muss

Eveline Breitwieser-Wunderl

Diversity Managerin, Porsche Holding

Wir schreiben das Jahr 2022 und haben schon viel erreicht. Dass der Equal Pay Day immer noch existiert, zeigt uns, dass wir nicht müde werden dürfen, Ungleichheiten aufzuzeigen und zu bereinigen. Es braucht konkrete Maßnahmen und Strukturen, die eine Ungleichbehandlung erst gar nicht zulassen. Für eine faire Teilhabe und eine gerechte und chancengleiche Zukunft.

Ulrike Gutkas

Unternehmensberaterin, IT-Consultant, Präsidentin BPW eClub Vorarlberg

Wenn du als Teamleiterin (und alleinerziehende Mutter) auf der Gehaltsliste siehst, dass die in deinem Team arbeitenden Männer mehr verdienen als du. Und der Bereichsleiter das mit „die müssen ja eine Familie erhalten“ abtut. Dann weißt du, dass etwas ziemlich schief läuft. Dieses Erlebnis war vor 20 Jahren. Aber gerade im Westen Österreichs hat sich an der Einstellung, der Mann als Familienerhalter, die Frau als Zuverdienerin (und Rabenmutter) wenig verändert. Es ist dringend Zeit, dass wir diese veralteten Rollenbilder verabschieden und Frauen und Männer auf Augenhöhe agieren – sowohl beim Gehalt als auch bei der Aufteilung der Care-Arbeit.

Rita Volgger

Unternehmerin, Resillienzcoach, Sprachtrainerin, Präsidentin BPW Salzburg

Arbeit muss neu bewertet werden. Arbeit muss Existenzen sichern, auch die von Alleinerzieher:innen. Unabdingbare Voraussetzung für finanzielle Teilhabe ist Lohntransparenz!

Sara Schaar Landesrätin Kärnten

Karin Doppelbauer

Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat, NEOS

Der Equal Pay Day ist ein Tag, den es eigentlich gar nicht geben sollte. Als Politikerin sehe ich meine Aufgabe darin, Maßnahmen zu setzen, damit gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt zum Selbstverständnis wird. Dazu zählt ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag, flexiblere Arbeitszeiten und gleichwertigere Verteilung von Care-Arbeit. Im Steuer-, Arbeits- und Familienrecht müssen zudem negative Erwerbsanreize abgeschafft und automatisches Pensionssplitting mit Opt-Out eingeführt werden.

Sara Schaar Landesrätin Kärnten

Sara Schaar

Frauenreferentin und Landesrätin, Kärntner Landesregierung, SPÖ

Auch noch heute – im 21. Jahrhundert – sind Frauen in Österreich vor allem im Alter von Armut betroffen. Viele Studien zeigen, dass Erwerbsarbeit von Frauen systemisch geringer bewertet wird. Weiblich dominierte Branchen wie Gesundheit, Pflege oder Einzelhandel werden schlechter bezahlt als männlich dominierte. Gleichzeitig wird unbezahlte Arbeit als „Frauensache“ verstanden. Die Pandemie hat uns diese Umstände – festgefahrene Strukturen – erneut deutlich vor Augen geführt. Gleichstellung ist kein Randthema, gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit darf kein Lippenbekenntnis sein. Equal-Pay-Gesetze wie in Neuseeland haben Vorbildwirkung. Sie führen nicht nur zu gerechter Bezahlung, weil Unternehmen andernfalls sanktioniert werden, sondern auch zu einem Umdenken bei der Gleichstellung. Es bleibt unser Ziel, Frauen ein selbstbestimmtes, ökonomisch unabhängiges Leben zu ermöglichen!

Sabine Kronberger, Welt der Frauen

Peter Eder

Präsident der Arbeiterkammer Salzburg

Was wir vorher schon wussten und durch die Covid-Pandemie noch mehr sichtbar wurde, ist, dass Frauen unsere Gesellschaft am Laufen halten. Sie übernehmen Kinderbetreuung und Haushalt, pflegen unsere Angehörigen und übernahmen in Zeiten von Lockdowns sogar das Unterrichten der Kinder. Frauen sind Systemerhalterinnen, ob als Pflegekraft in der Seniorenbetreuung oder Kassiererin an der Supermarktkassa. Was bekommen sie dafür? Geringe, nicht existenzsichernde Einkommen, niedrige Pensionen und Armut im Alter. Dass Frauen zudem für dieselbe Tätigkeit nach wie vor weniger verdienen, kann nicht hingenommen werden. Es braucht mehr Einkommenstransparenz, eine finanzielle Aufwertung von frauendominierten Berufen sowie ein gut ausgebautes, qualitätsvolles und leistbares Kinderbildungs- und -betreuungsangebot, damit Frauen finanziell unabhängig und frei leben können. Dafür setzen wir uns ein!

Sabine Kronberger, Welt der Frauen

Gerda Sandriesser

2. Vizebürgermeisterin und Frauenreferentin der Stadt Villach, SPÖ

Es ist bedrückend, dass wir uns im Jahr 2022 noch immer dazu äußern müssen, die Forderung „Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit“ flächendeckend umzusetzen und zu leben. Es braucht ein Umdenken auf gesamtgesellschaftlicher Ebene und ein Durchbrechen patriarchaler Strukturen. Mangelnde oder nicht am Berufsalltag der Frauen orientierte Kinderbetreuungs- und Unterstützungsangebote, die geringe Wertschätzung für systemerhaltende weiblich dominierte Berufe, das fehlende Bewusstsein für unentgeltliche Arbeit, die von Frauen erbracht wird, und nicht zuletzt tief in der Gesellschaft verankerte stereotype Rollenbilder stehen einer Gleichstellung von Männern und Frauen nach wie vor entgegen und erfordern unser aller Tun!

Sabine Kronberger, Welt der Frauen

Sabine Kronberger

Chefredakteurin „Welt der Frauen“

Am „equal pay day“ ist es mir wichtig, nicht nur auf den Gehaltsunterschied von Männern und Frauen aufmerksam zu machen. Sondern auch auf die Tatsache, dass geschichtlich gesehen Gehälter aus vormals weiblichen Berufsgruppen steigen, sobald sich die Männerquote erhöht hat und umgekehrt: Sobald Frauen in männerdominierte Berufe vordringen, sinkt das durchschnittliche Gehalt. Das beweist eine Studie der US CENSUS DATA. Das macht mich betroffen.
Alles, was über ein Gehalt zu entscheiden hat, sind die Qualifikation, das Engagement und der persönliche Einsatz. Alle drei Faktoren sind geschlechtsneutral. So lange das nicht klar ist, muss man es laut und deutlich kundtun.
Die altbackene 40-Stunden-Woche ist auf einen Familien-allein-Ernährer ausgerichtet. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Erst wenn Beschäftigungsausmaße unter 40 Stunden für Frauen als auch Männer finanziell interessant werden, kann sich der gender pay gap schließen.

Cornelia Pöttinger OÖVP

Mari Lang

Sportmoderatorin ORF, feministischer Podcast „Frauenfragen“, Autorin, Sprecherin

In meinem Podcast „Frauenfragen“ thematisiere ich mit meinen männlichen Gästen immer wieder den Gender Pay Gap. Oft wird dann argumentiert, dass die Einkommensdifferenz ja gar nicht bei 12,7% liege, sondern damit zu tun hätte, dass Frauen vermehrt in Teilzeit sind und schlechter bezahlte Jobs wählen. Aber warum sind Frauen in Teilzeit, und warum sind frauentypische Branchen oft schlechter bezahlt? Und, was genau versucht man sich da schön zu reden? Selbst wenn der Gender Pay Gap „nur“ bei 1 Prozent läge, wäre es unfair und ein Problem. Denn warum genau sollte sich die Hälfte der Bevölkerung damit zufrieden geben aufgrund ihres Geschlechts weniger für ihre Arbeit bezahlt zu bekommen?

Cornelia Pöttinger OÖVP

Melissa Haymerle

Senior Director, Michael Page Vienna

Equal Pay Day – ein einfacher Begriff, allerdings mit viel Komplexität dahinter. Dass es immer noch eine Diskrepanz zwischen dem Einkommen von Frauen und Männern gibt, ist in der heutigen Welt eigentlich undenkbar. Frauen sind systemrelevant, wir haben Ihnen einiges zu verdanken…die unzähligen unbezahlten Arbeitsstunden, die Frauen in der Familienbetreuung leisten sind nur ein kleines Beispiel, dass gewisse Tätigkeiten von der Gesellschaft nicht anerkannt werden. Elternteilzeitmodelle sowie ein Ausbau von Betreuungsangeboten würden bereits eine große Last von vielen Frauen nehmen. Darüber hinaus sollte die gleiche Arbeit von Männern oder Frauen auch gleich bezahlt werden. Wir als Gesellschaft müssen mehr unternehmen, damit Frauen endlich mit Männern gehaltlich gleichgestellt werden.

Cornelia Pöttinger OÖVP

Gabi Proschofski

Landesgeschäftsführerin ÖGB Salzburg

Um die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen zu schließen, brauchen wir endlich transparente Einkommen in den Unternehmen, damit Frauen wissen, wenn sie ungerechtfertigterweise weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Es braucht auch deutlich mehr leistbare, ganzjährige, qualitätvolle Kinderbetreuung und Kinderbildung, damit die Karriere von Frauen nicht endet, wenn sie Mütter werden. Um Frauen hier zu unterstützen, soll die vom ÖGB vorgeschlagene Familienarbeitszeit eingeführt werden, ein Modell, das Eltern bei der Aufteilung der Kindererziehung finanziell unterstützt und hilft, dass Frauen erwerbstätig bleiben. Und nicht zuletzt braucht es eine Neubewertung von sogenannten Frauenberufen, um die schon lange fortbestehende Ungerechtigkeit aufzuheben. Damit würden auch „klassische“ Frauenbranchen, wie etwa Pflege und Betreuung, aufgewertet.

Cornelia Pöttinger OÖVP

Cornelia Pöttinger

Obfrau Frauen in der OÖVP

Am 5. März ist der Equal Pay Day in Oberösterreich. Das bedeutet, dass statistisch gesehen, Frauen bis heute gratis gearbeitet haben. Daher setzen wir uns als Frauen in der OÖVP für gleichen Lohn für gleiche Arbeit ein. Zudem benötigt es eine bessere Transparenz beim Einkommen und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Jedoch bedarf es auch dem automatischen Pensionssplitting und es muss besser informiert werden, welche Auswirkungen Teilzeitarbeit hat. Zu guter Letzt, motivieren wir unsere Mädchen auch einen technischen Beruf zu ergreifen. Denn die Arbeit von Frauen ist gleich viel wert, wie die Arbeit von Männern.

Andrea Kirchtag

Geschäftsführerin Frau & Arbeit gGmbH

Frauen verdienen auch im Jahr 2022 bei gleicher Qualifikation deutlich weniger als Männer – INAKZEPTABEL.
Gleichzeitig leisten Frauen den Großteil der Care-Arbeit – unbezahlt und nicht pensionswirksam – mit dem Ergebnis, dass viele Frauen letztendlich in der Altersarmut landen – INAKZEPTABEL.
Politik ist der Raum, in dem der Rahmen für ein gutes Leben für alle festgelegt wird. Wo ist dieser Rahmen, der die Diskriminierungen von Frauen beseitigt?
Gerne wird argumentiert, dass ja schon so viel zum Guten verändert worden ist. Meine Antwort: Das ist zu wenig. Was ist das für ein System, das den Frauen Alles abverlangt, ohne ihnen entsprechend zurückzugeben?
Es braucht Lohntransparenz, eine Neubewertung von Arbeit, die Schaffung von Rahmenbedingungen für die Berufstätigkeit und vieles mehr. Die MUST-DO-LISTE der Politiker*innen ist wirklich lang.

Kathrin Neunteufel-Steyer

Wirtschaftssinologin
Vize-Präsidentin BPW Austria

Es ist traurig, dass wir den Equal Pay Day noch benötigen, um auf ungleiche Behandlung aufmerksam zu machen. Auch in der heutigen Zeit bleibt noch vieles zu tun. Gleiche Chancen und gleiche Behandlung für alle Geschlechter sollten eine Selbstverständlichkeit sein.

Ingrid Rochelt

Marketing-Expertin Foocus Mehrwert Marketing
Arbeitsgruppe EPD bei BPW Austria

Drehen wir die Medaille um! Equal Pay ist eine Chance für Unternehmen, denn Transparenz ist positiv und ein Zeichen für Offenheit in der Unternehmenskultur. Equal Pay motiviert, weil alle Mitarbeiter*innen erfahren, welche Leistung wie honoriert wird, egal ob von einer Frau oder einem Mann erbracht. Es ist ein Zeichen von Fairness und Wertschätzung, das sich vor allem in der Akquise von neuen (guten) Teamplayer*innen als Magnet erweisen kann.
Ein Argument gegen Equal Pay fällt mir nicht ein, es ist einfach nicht zu rechtfertigen, dass Frauen um 12,7 % weniger „verdienen“.

Ursula Maier-Rabler

Präsidentin EWMD Salzburg

Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, Vereinbarkeit von Job und Familie für Frauen und Männer sowie Maßnahmen gegen die „Teilzeitfalle“ v.a. für Frauen sind langjährige Forderungen unseres Netzwerkes. Die zögerliche Umsetzung seitens Politik und Gesellschaft, die weiterhin große Kluft zwischen Gehältern von Männern und Frauen, die Zunahme finanzieller und familiärer Belastungen durch die Pandemie ganz besonderes für Frauen und vieles mehr, sind Anliegen von EWMD. Deshalb unterstützen wir voll und ganz die Initiative von BPW Austria zur Berechnung des Gender Pay Gaps in Österreich. In diesem Sinne unterstützen wir auch die von BPW organisierte Demonstration am 25.2.2022 in Salzburg mit Nachdruck.

Susanne Erhart

Betriebsleiterin frauenanderskompetent

In der Krise wurden Frauen gerne enthusiastisch als die Heldinnen und Systemerhalterinnen beklatscht. Aber hat irgendjemand die Frauen gefragt, ob sie wirklich lieber zu Hause bei den Kindern bleiben, Bildungsarbeit, Erziehungsarbeit, Pflege, Haushaltsarbeit und dazu noch – wenn überhaupt möglich, meist eingeschränkt – ihrer beruflichen Tätigkeit in oftmals ebenso systemrelevanten Bereichen unter erschwerten Bedingungen nachgehen wollten?
Vielmehr hat es sich doch aus dem immer noch vorherrschenden Umstand ergeben, dass Frauen mit ihrem Einkommen eine Familie nicht erhalten können. Gender Pay Gap ebenso wie die Tatsache, dass es immer noch leichter und anerkannter ist, wenn Frau Teilzeit arbeitet, begünstigen die Entscheidung, wer im Notfall zu Hause bleibt: natürlich die, die jedes 8. Jahr kostenlos arbeitet.
Das macht es nachvollziehbar – aber nicht weniger ungerecht. Hier müssen wir weiter dranbleiben: durch Aufklärung, Empowerment und vor allem durch Transparenz. Aber auch durch die Forderung, (systemrelevante) Berufe gerechter zu bezahlen – denn derzeit entscheidet immer noch die Höhe des Einkommens über die Wahrnehmung der Wichtigkeit eines Berufsstandes – und nicht umgekehrt.

Sandra Schoch LAGg Vorarlberg

Eva Maria Holzleitner

Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat, SPÖ
Bundesvorsitzende der SPÖ Frauen

Frauen haben das Recht auf ein Gehalt, von dem sie leben können. Dafür müssen in Branchen wie z.B. dem Handel, dem Tourismus und der Pflege die Gehälter steigen, sowie volle Lohntransparenz. Auch die Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten müssen dringend verbessert werden. Es ist höchste Zeit für eine feministische Trendwende in unserem Land, denn wir können nicht länger warten. Frauen stemmen die Krise und sie sind die Systemerhalterinnen. Wo bleibt ihr gerechter Lohn?

Sandra Schoch LAGg Vorarlberg

Sandra Schoch

Vizebürgermeisterin Stadt Bregenz
Vizepräsidentin & Abgeordnete Vorarlberger Landtag, Grüne

Der Equal Pay Day ermahnt uns jährlich daran, dass wir von dem Ziel ‚gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit‘ noch weit entfernt sind. Die bisherigen Regeln zeigen kaum Wirkung, weil Arbeitnehmer:innen Lohntransparenz mühsam individuell erkämpfen müssen. Wir müssen den Spieß umdrehen: Unternehmen ab 35 Mitarbeitenden sollen Gehälter verpflichtend offenlegen. Und gibt es eine Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, sind die Arbeitgeber:innen in der Pflicht, Maßnahmen zum Schließen des eigenen Pay Gaps zu setzen. Wir müssen diese sexistische Diskriminierung endlich entschlossener bekämpfen.

Sonja Pickhardt-Kröpfel, Stadträtin Vöcklabruck

Sonja Pickhardt-Kröpfel

Stadträtin für Umwelt und Mobilität, Vöcklabruck, Grüne

Corona zeigt es einmal mehr: Frauen sind systemrelevant! Sie erhalten das Gesundheitssystem, das Pflegesystem, den Einzelhandel, u.v.m. und leisten darüber hinaus einen Großteil der unbezahlten Arbeit im familiären Bereich. Und das alles bei einem riesigen Gender-Gap: 46 Tage im Jahr sind unbezahlt. Verglichen mit den Gehältern für ihre männlichen Kollegen arbeiten wir Frauen bis zum 15.Februar kostenlos(berechnet Basis 2020). Der Equal-pay-day zeigt das jedes Jahr wieder auf. Die Einkommen der Frauen sind noch immer wesentlich geringer als die der Männer, auch bei den Pensionen klafft eine riesige Lücke von rd. 42 %! Wir müssen das ändern. Wir bleiben dran!

Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß Geschäftsführerin Fronius

Magdalena Melitta Moser

Unternehmensinhaberin Mamoka,
Präsidentin Soroptimist International Club Attersee

Aus meiner Perspektive bedarf es einer komplexeren Sicht, um auf die Gender Pay Gap hinzuweisen. Unabhängig von der Gleichstellung der Geschlechter sollten wir in einem veralteten System grundsätzlich die Frage diskutieren, wann Löhne eigentlich wirklich gerecht sind, – Wenn damit der Lebensunterhalt bestritten werden kann? Wenn die jeweilige Person das Gefühl hat, gerechte Entlohnung zu erhalten? Oder wenn eine bestimmte Höhe erreicht ist? – und die daraus resultierenden Rollenunterschiede in der Reflexion.
Nach wie vor ist die Kluft immer noch durch Faktoren wie geringe Frauenquote in Führungspositionen, gehäufte Beschäftigung in Niedriglohnjobs, Branchen mit geringen Verdienstchancen (z.B. Pflege) und u.a. hohe Teilzeitquote gekennzeichnet, welche nur durch neu gedachte Möglichkeiten im Umgang mit Familie und Beruf, Branchenverdienst und einer modernen aber vor allem integrierten Sicht der klassischen Rollenbilder umzusetzen sind . Hier sind Arbeitgeber, Politik und Gesellschaft mehr denn je gefordert neue Wege einzuschlagen.

Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß Geschäftsführerin Fronius

Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß

Geschäftsführerin Fronius

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: An dieser einfachen Formel lässt sich nicht rütteln. Die Realität sieht leider anders aus. Bei Fronius begegnen wir dem Thema Frauengerechtigkeit deshalb auf zwei Arten: einerseits mit fairen Gehältern, andererseits mit Aufklärungsarbeit und der Förderung von Ausbildungen. Traditionelle Rollenbilder sorgen immer noch dafür, dass sich Frauen teils zu wenig zutrauen und dadurch in schlecht bezahlten Jobs landen. Wir müssen es schaffen, dass wir gerade die vielen technischen Berufsbilder mehr ins Bewusstsein bringen. Und wir müssen die Rahmenbedingungen für Frauen so definieren, dass auch Führungspositionen leichter wahrgenommen werden können.

Pamela Rath

Facilitator, Speaker, Coach
Gründerin von newworktoday

Unsere Bevölkerung ist zu 50% weiblich. Das ist die Hälfte von jedem Marktpotential. Es ist daher aus meiner Sicht von rein volkswirtschaftlichem Interesse, wenn Frauen gleichermaßen ins Pensionssystem einzahlen, ins Gesundheitssystem und ins Steuersystem. Wer mehr verdient, kann auch mehr einzahlen, und auch als Konsumentin mehr ausgeben. D.h. zusätzlich zu den mehrfach genannten Fairness-Gründen der gleichen Qualifizierung, und der ungleich verteilten Care-Arbeit, möchte ich besonders die ökonomischen Gründe hervorheben, warum Frauen gleich viel Geld zur Verfügung haben sollten, wie Männer.

Stefania Pitscheider Soraperra

Direktorin Frauenmuseum Hittisau

Am 19. März 1911 fand in Wien die größte Frauendemonstration Österreichs statt. 20.000 Frauen und Männer zogen über die Wiener Ringstraße und forderten – neben dem Frauenwahlrecht – auch gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Heute, 110 Jahre später, werden Frauen noch immer wesentlich schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen, ganz besonders in Vorarlberg. Bis es nicht für alle selbstverständlich sein wird, Frauen fair zu entlohnen, wird es notwendig sein, auch weiterhin dafür zu kämpfen und gleichen Lohn für gleiche Arbeit einzufordern.

Martina Gaisch

Studiengangsleiterin FH Oberösterreich

Es ist beschämend, dass – trotz der vielen Initiativen im Bereich Chancengleichheit – gleiche Leistung noch immer nicht gleich entlohnt wird. Oder geben Sie etwa Ihrer Tochter auch 30% weniger Taschengeld als Ihrem Sohn? Das klingt absurd, aber am Arbeitsmarkt scheint das noch immer gelebte Praxis. Durch strukturelle Benachteiligungen, traditionelle Rollenverteilungen, tradierte Erwerbsbiografien und fehlender Lohntransparenz ist Altersarmut bis zum heutigen Tag ein weibliches Phänomen.

Martina Ernst

Coach, Mentorin & HR Expertin
Gründerin von SalaryNegotiations

Mittlerweile bemühen sich viele große Unternehmen um gleiche Bezahlung für gleichwertige Jobs – ABER solange es keine flächendeckende Kinderbetreuung gibt, und Pflege und Haushalt noch immer weitgehend von den Frauen erledigt werden, wird es tatsächlich noch 100 Jahre oder länger dauern, den Pay Gap zu schliessen.
Daher brauchen wir nicht nur Politik und Unternehmen SONDERN AUCH den MUT und die SOLIDARITÄT aller Frauen, denn Equal Pay beginnt zuhause mit 50:50 Arbeitsaufteilung bei Familie und Haushalt und bei dem Bewusstsein, dass unbezahlte Arbeit nicht Frauensache ist!

Heinrich Schaller

Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ

In der Raiffeisenlandesbank OÖ ist uns das Thema Gleichberechtigung in allen Bereichen äußerst wichtig, das schließt selbstverständlich auch ein faires und transparentes Gehaltssystem ein. Wir stehen dafür ein, dass gleiche Arbeitsleistung unabhängig vom Geschlecht auch eine gleiche Entlohnung verdient und sich der Gender Pay Gap weiter verkleinern muss.

Daniela Edlinger

Hotelfachfrau, Yogalehrerin
Schatzmeisterin BPW Austria

Den Equal Pay Day sehe ich – auch wenn statistisch berechnet – als Symboltag für die Ungerechtigkeiten die Frauen nach wie vor im (Arbeits-)Leben erfahren. Unsere patriarchalen Strukturen benachteiligen Frauen systematisch. Hier gilt es an ganz vielen Schrauben zu drehen, um ein gleichWERTiges Leben für alle zu ermöglichen.

Kristina Waltritsch

Systemischer Coach, Präsidentin BPW Villach

Gender*Sternchen reichen nicht: Es braucht ein neues Bewusstsein und neue Spielregeln – für Männer & Frauen!
Wollen wir Gleichstellungstheorien in eine lebendige Diversity-Praxis wandeln, sind wir ALLE gefragt und gefordert: in unserer Charakterentwicklung, in unserer Werteorientierung und in sinnorientierten, kollektiven Lernprozessen. Eine neue innere Haltung, einheitsfördernde Rahmenbedingungen und Chancengleichheit müssen uns die Zukunft gemeinsam neu gestalten lassen.

Carmen Bayer

Salzburger Armutskonferenz

Mit dem Equal Pay Day werden wir jedes Jahr aufs Neue an die vielen strukturellen Probleme erinnert, die den Gender Pay Gap begünstigen. Ein Blick auf die Armutsbetroffenheit von Menschen über 65 Jahren macht die Konsequenzen dieser Schieflage deutlich: fast 70% der Betroffenen sind Frauen! Um dieses tiefverwurzelte Ungleichgewicht aufzulösen braucht es grundlegende, strukturelle Änderungen. Eine Neubewertung von Arbeit sowie der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr sind nur zwei der notwendigen Veränderungen.

Veronika Avila Miranda-Kofler

Unternehmensberaterin in Salzburg

Frauen sollten in die patriarchalen Strukturen von Arbeitnehmer*innenvertretungen und Arbeitgeber*innenvertretungen eingreifen. Kollektivverträge sind wichtig und gut aber auch die sollten gendergerecht sein. Es gibt z.B immer noch Berufsgruppen (Pflege, Soziales und Dienstleistung bspw) die ein sehr niedriges Gehaltsschema haben, weil hier einfach mehr Frauen beschäftigt sind und bei den Metallverarbeitenden Berufen mehr Männer. Der Begriff Arbeitsleistung und das Verständnis darüber, muss in einen neuen Diskurs gebracht werden. Dabei geht es um die Bewertung von Arbeit. Und hier kehre ich bewusst das Paradigma um, wodurch der eigentliche Bruch veranschaulicht wird. Ist die Stunde einer KFZ-Technikerin mehr wert als die eines Pflegers?

Petra Makovec

Unternehmerin, Coach und Mentorin, Präsidentin BPW Vienna-Cosmopolitan

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
Es sollte selbstverständlich sein.
Leider sieht die Wirklichkeit anders aus.
Mir ist es ein Anliegen für Gleichberechtigung und Sichtbarkeit einzutreten.
Ein noch größeres Anliegen ist es mir, Frauen zu stärken, damit jede Frau selbstbewußt für ihre Rechte eintreten kann.
Damit Frauen sich den Raum nehmen, der ihnen zusteht.
Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass wir „systemrelevante Job“ nicht ausreichend entlohnen.
Es hat uns auch vor Augen geführt, dass SYSTEMRELEVANT in weiten Strecken einen Synonym für „FRAU“ ist.
Dafür setzt ich mich gerne ein.

Statements 2021

2021

Gabriele Heinisch-Hosek

BPW Austria Ehrenmitglied und Abgeordnete zum Nationalrat

Die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern sind in Österreich nach wie vor zu groß. Frauen verdienen bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit bis zu 20 Prozent weniger. Das wirkt sich natürlich auch auf die Pension aus. Nur ökonomische Unabhängigkeit garantiert Frauen ein selbstbestimmtes Leben. Es ist an der Zeit, dass dies endlich selbstverständlich wird. Daher setze ich mich auch für ein Gesetz zur Lohntransparenz nach dem Vorbild Islands ein. Unternehmen müssen dort für gleiche und gleichwertige Arbeit Frauen und Männer gleich bezahlen, ansonsten gibt es Strafen. Für echte Gleichstellung braucht es Taten, die Frauen wirklich helfen!

Beate Meinl Reisinger

Klubofrau NEOS, Abgeordnete zum Nationalrat

Corona hat die bestehenden Ungleichheiten noch sichtbarer gemacht – Betreuungs- und Pflegeaufwand hängt immer noch großteils an den Frauen. Damit ist einer der Hauptgründe für die fehlende finanzielle Gleichstellung von Mann und Frau gefunden. Jedes Jahr im Februar werden wir durch den Equal Pay Day schmerzlich darauf hingewiesen. Ich fordere die Regierung dringend auf, sich endlich wirklich für ein echtes Empowerment von Frauen einzusetzen und frauen- und geschlechterspezifische Politik nach vorn zu holen.

Matthias Strolz

Impact Unternehmer, Autor & Publizist, uvm.

Wenn ich es meinen Töchtern erkläre, dass sie dereinst für denselben Job weniger verdienen werden als ein Mann, dann können sie es kaum glauben. Es ist beschämend – für alle. Und ich sage ihnen: Es wird nicht immer so sein. Es darf nicht so bleiben!“

Korinna Schuhman

ÖGB Bundesfrauenvorsitzende und Vizepräsidentin des ÖGB

Die Forderung nach gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit ist eine zentrale Forderung der Gewerkschaftsfrauen. Dass der Einkommensunterschied im Jahr 2021 noch derart hoch ist und wir auch im europäischen Vergleich weit hinterher hinken hat weitreichende Folgen für die Frauen. Hinzu kommt jetzt durch die Corona-Krise noch die massive Arbeitslosigkeit von Frauen. Ebenso haben Frauen aufgrund der Mehrfachbelastung ihre Stunden reduziert. Dies wirkt sich alles negativ auf das Gehalt und folglich auch auf die Pensionen von Frauen aus. Gemeinsam müssen wir dagegen ankämpfen und diese Ungerechtigkeit endlich aus der Welt schaffen.

Eliette Thurn

Soroptimist International Österreich

Der Equal Pay Day rutscht jedes Jahr ein Stückchen weiter nach vorne – von 2019 auf 2020 um 1 Tag und von 2020 auf 2021 um 4 Tage auf den 21. Februar. Ein Grund zum Feiern? Nein, so lange noch immer Frauen für die gleiche Tätigkeit fast 2 Monate umsonst arbeiten, ist jede Verbesserung zwar gut, aber noch nicht gut genug! Es muss sich etwas ändern! Wir fordern: Gleiches Teilhaben am Arbeitsmarkt, der Wirtschaft und der Politik, gleiche Bezahlung, Recht auf Sicherheit und Monitoring der Gleichstellungspolitik.

Daniela Ekl

Diversity Think Tank Consulting GmbH

Mein Mann verdient wesentlich mehr als ich. Trotzdem war er zehn Monate in Karenz. Trotzdem ist er jetzt in Elternteilzeit. Karriereknick? Wohl eher schon. Würde er es wieder tun? Unbedingt! Für mehr Zeit mit unseren Kindern und absolut auch für mich: Weil es schade wäre um meine beruflichen Talente (sagt er – und es stimmt). Das muss man sich unterm Strich natürlich leisten können. Und auch dafür muss der Pay Gap schrumpfen: Für mehr Spielraum, mehr Möglichkeiten und mehr gleichberechtigte Elternpaare. Damit gleicher Lohn und gleiche Chancen für unsere Töchter und Söhne ganz normal sein werden!

Birgit Buchinger

Solution -Sozialforschung & Entwicklung e.U

Die Lohndiskriminierung von Frauen, allein deshalb, weil sie Frauen sind, ist ein gesellschaftspolitischer Skandal. Es sind die Frauen, die mit ihrer Arbeit das Lebenund Überleben von Menschen und unserer Gesellschaft sichern. Dafür werden sie mit prekären, armutsgefährdenden Löhnen abgespeist. Es reicht! Frauen müssenendlich verdienen, was sie verdienen.

Christiane Feigl

Geschäftsführerin „Welt der Frau“ Verlags GmbH und „Donor Media“ GmbH

Stell dir vor, du machst genau den gleichen Job wie dein männlicher Kollege, bekommst dafür aber weniger bezahlt, in der Folge dann weniger Pension und dies trotz gleicher Qualifikation und vergleichbarer Ausbildung? Ich gratuliere den BWP Austria, den „Equal Pay Day“ in Österreich als gesellschaftspolitisches Barometer erfolgreich eingeführt und als Kennzahl transparent gemacht zu haben. Eine Forderung nach Gerechtigkeit in eine einzige, verständliche Kennzahl gefasst mit klarem Auftrag zur Verbesserung, das finde ich einfach genial. Und dass Maßnahmen und langjähriges Engagement fruchten, zeigen die Werte bereits eindrucksvoll bei den Beamt*innen und für Wien. Ich wünsche mir, dass auch die Vorbildwirkung des Gelungenen künftig vermehrt eine starke Rolle in der Kommunikation einnimmt. Und dass das Anliegen selbst als hohe Priorität in der Frauenpolitik, in unseren unternehmerisch denkenden Köpfen und im Denken aller Frauen selbstverständlich wird

Isabell Hametner

SVP Human Resources, OMV

Gleiche Bezahlung sollte überall eine Selbstverständlichkeit sein. In der OMV haben wir ein einheitliches Gehaltsschema und standardisierte Einstiegsgehälter für Absolventinnen und Absolventen. Knackpunkt ist allerdings die Karriereentwicklung, und da braucht es neben all den strukturellen Erleichterungen, wie Betriebskindergarten, Teilzeitmodelle und flexible Arbeitszeitmodelle auch das Selbstvertrauen der Frauen, dass Familie und Karriere kein Widerspruch ist.

Ali Mahlodji

Unternehmer, internationaler Key Note Speaker, EU Jugendbotschafter und Universitätsdozent

Der Equal-Pay-Day ist ein wichtiges Mittel um auf das strukturelle Problem hinzuweisen, dass wir in unserem Land die Arbeit von Frauen immer noch als weniger wertvoll erachten als die von Männern. Um das zu verändern ist es wichtig immer und immer wieder darauf hinzuweisen – ich denke nämlich, dass die wenigsten das wirklich individuell noch so glauben. Ich kann und will einfach nicht glauben, dass wir nicht hinbekommen, dass Frauen und Männer gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen!

Walter Kreisel

Gamechanger

Not white or black. Not East or West. Not North or South. Not woman or man. Humanity and equal rights are the only way to make the world step for step better.

Heinrich Schellhorn

Landeshauptmann Stv. Salzburg

In der Arbeitswelt zeigt sich wahre Anerkennung in entsprechender Entlohnung. Genau deshalb reicht es nicht, Frauen in Pandemiezeiten für ihre „systemrelevante“ Arbeit bloß zu loben. Es braucht in vielen Bereichen höhere Löhne und Gehälter sowie bessere Rahmenbedingungen, sei es durch den Ausbau qualitativer und leistbarer Kinderbetreuung, durch zeitgemäße Elternzeitmodelle oder auch Modelle der Partner*innen-Teilzeit. Vor allem aber braucht es in unserer Gesellschaft – und hier ist jeder Einzelne, jede Einzelne gefordert – ein stärkeres Bewusstsein für den Wert der Arbeit, die Frauen tagtäglich verrichten.

Elisabeth Teufer

Bürgermeisterin Freistadt

Dass Frauen für dieselbe Arbeit weniger verdienen als Männer, ist inakzeptabel. Wir müssen diese Unterschiede beseitigen und die Einkommensschere schließen – besser heute als morgen! Dafür brauchen wir mehr Entscheidungsträgerinnen in der Politik sowie Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft. Wir haben aufgeholt, aber der Anteil an Frauen im Bürgermeisteramt sowie in vielen anderen Bereichen ist noch immer erschreckend klein.

Hermine Meissl

Geschäftsführung/CEO Meissl Open-Air Solutions GmbH

Ob Geschlecht oder Hautfarbe, es ist grundsätzlich sehr traurig, dies im 21 Jahrhundert noch thematisieren zu müssen. Equal Pay und Equal Chance müssen selbstverständlich sein. Wir Frauen dürfen uns gegenseitig mehr stärken. Mit Mut und Zusammenhalt können wir das bestimmt gut schaffen. Es ist ein Zeichen für die Moral einer Gesellschaft, wie sie mit Benachteiligung umgeht und letztendlich dient auch hier die Schaffung von Gerechtigkeit dem Wohle aller.

Katja Schuh

Karriere Coach für Frauen & Gründerin V-SUIT und Business Frauen DACH

Ungerechtigkeiten wie der Gender Pay Gap dürfen nicht schulterzuckend hingenommen werden. Wir brauchen effektive Transparenz und eine Kultur der Offenheit in Bezug auf das Thema Geld – damit bewusste und unterbewusste Diskriminierung keinen Halt mehr hat. Der erste Schritt: lasst uns mehr darüber sprechen!

Elisa Aichinger

Partner Deloitte Consulting GmbH

Das Prinzip von Gender Diversity nur zu verstehen, reicht nicht. Es geht darum, diese Diversität zuzulassen und zu fördern, denn nur das kann uns von festgefahrenen Denk- und Handlungsmustern befreien und uns die Kreativität, Agilität und Innovationsfähigkeit ermöglichen, die es heute und in Zukunft braucht. Die Voraussetzung dafür ist, dass gleichwertige Arbeit auch gleich entlohnt wird. Das ist aus moralischer Sicht selbstverständlich aber vor allem aus betriebswirtschaftlicher Sicht notwendig, denn nur so kann Gender Diversity erreicht werden. Der Equal Pay Day zeigt jedes Jahr: Es gibt noch viel zu tun!

Bettina Ludwig

Kultur- und Sozialanthropologin, Keynote-Speakerin

Frauen kennen das Problem des Gender PayGap, viele erfahren es am eigenen Leib. Problematisch ist, dass noch nicht genügend Männer die Wichtigkeit dieser Thematik für die Gesamtgesellschaft erkannt haben. Wir alle müssen verstehen, dass wir als Gesellschaft ein riesiges Potential einbüßen, wenn wir Frauen strukturell benachteiligen. Können und wollen wir es uns wirklich leisten 50% der Bevölkerung weniger Chancen zu geben unsere Gesellschaft zum Positiven zu verändern?

Stefan Moser

Versicherungsmakler für betriebliche Personenversicherung

Der ungerechtfertigte pay gap führt bereits während einer Vollzeitbeschäftigung zu weniger Pensionsbeiträge in die gesetzliche, wie zum Teil auch in die betriebliche Vorsorgelösungen! Nachdem Kinderbetreuung und -erziehung meist als Frauensache verstanden wird, kann eine Mutter leider meist nur eine Teilzeitbeschäftigung ausüben und verfügt somit über ein geringes, frei verfügbares Einkommen, weshalb eine private Altersvorsorge zu besparen ist oftmals unmöglich. Ergebnis: 2019 hatten in Österreich über 65-jährige Frauen ein um 36% (!) geringeres Pensionseinkommen aus gesetzlicher und privater Rente, als Männer es im Schnitt hatten! Zur Vermeidung der Altersarmut müssen die (Ehe-) Partner mehr Verantwortung übernehmen und sollten einem Pensionssplittung zustimmen und auch eine Altersvorsorge für die Gattin/Lebensgefährtin besparen!

Andrea Maria Reiser

Künstlerin, Mutter, Model

Ich wünsche allen Frauen, dass Anerkennung, Respekt, Eigenverantwortung ihr Handeln immer mehr bestimmt. Andere Frauen nicht als Konkurrenz, sondern als Gleichgesinnte zu sehen. Frau zu sein ist wunderbar, gemeinsam neue Wege zu gehen mit einer fairen Bezahlung ebenso.

Bettina Ganghofer

Geschäftsführerin Flughafen Salzburg GmbH

Es ist heutzutage eines der normalsten Dinge der Welt, dass Frauen in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen – in allen Branchen und auf allen Ebenen, bis hin zu den höchsten Positionen und Ämtern – tätig sind. Sie leisten täglich großartige, qualifizierte Arbeit und stehen ihren männlichen Kollegen in nichts nach. Es sollte daher längst eine Selbstverständlichkeit sein, dass gleiche Leistung auch gleich bezahlt wird, denn es ist wahrlich völlig unerheblich, ob diese Leistung von einer Frau oder einem Mann erbracht wird.

Lisi Molzbichler

Gründerin des Netzwerks Business Moms Austria Geschäftsführerin der balanceUP GmbH & Business Coach

Es wird Zeit, dass wir den Gender-Pay-GAP endlich schließen. Mütter sind davon noch einmal mehr betroffen: Nicht nur, dass sie vielfach in Teilzeit ins Unternehmen zurückkehren, oft stößt durch die Mutterschaft auch ihre Karriere an eine Grenze. Es wundert mich also keinesfalls, dass so viele Frauen nach der Karenz beschließen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen und somit ihre Leistung / ihr Angebot mit dem (für sie) besten Preis zu versehen bzw. ihren Wert selbst bestimmen.

Peter Rieder

Diversity ThinkTank Consulting Gmbh

Schon jetzt leisten Frauen den Großteil der unbezahlten Familienarbeit. Dass sie zudem auch im Arbeitsleben deutlich weniger verdienen, ist mehr als unfair. Es ist an der Zeit, dass jene, die Gehaltsentscheidungen treffen, endlich ausreichend sensibilisiert und geschult werden, dass sie Gehaltsdiskriminierung erkennen und vermeiden. Denn viele (teils unbewusste) Vorannahmen lassen uns noch immer glauben, dass Männer mehr Kompetenzen haben. Zeit, dass wir aufhören, Frauen an das „Idealbild Mann“ heranzuführen und Männer dazu bewegen, Macht abzugeben und Rahmenbedingungen aktiv mitzuverändern!
Der Equal Pay Day erinnert uns daran.

Susanne Raab

Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration

Der Equal Pay Day macht darauf aufmerksam, dass es leider immer noch einen Gender Gap bei den Einkommen von Männern und Frauen gibt. Mir ist es deshalb wichtig, dass wir die ökonomische Unabhängigkeit von Frauen weiter stärken – denn das ist die Basis für ein selbstbestimmtes Leben! So gilt es etwa Frauen vermehrt in Führungspositionen und in Zukunftsbranchen zu bringen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu stärken.

Pamela Rendi-Wagner

Klubobfrau SPÖ, Abgeordnete zum Nationalrat

Als „Heldinnen des Alltags“ wurden Frauen im ersten Lockdown zwar beklatscht, doch an Bezahlung oder Arbeitsbedingungen hat sich in den meisten Bereichen kaum etwas verbessert. Umso wichtiger ist es im Kontext der Krise, die Frauenpolitik in den Vordergrund zu rücken. Echte Anerkennung bedeutet auch, endlich den gleiche Lohn für die gleiche Arbeit umzusetzen!

Kristina Maria Brandstetter

Board Member der #NewITGirls

Vor 28 Jahren trat das Gleichbehandlungsgesetz in Kraft, vier Jahre später unterschrieben knapp 665.000 das Volksbegehren „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ und auch wenn sich in der Zwischenzeit einiges getan hat, sprechen wir heute noch immer davon, dass die vollständige Schließung des Gender Pay Gaps erst in einigen hunderten Jahren erreicht werden kann? Nicht nur als Mutter einer heute fünfjährigen Tochter will ich das so nicht hinnehmen, wir alle gemeinsam können es früher möglich machen. Dazu brauchen wir aber eine Vielzahl an Maßnahmen: politische, wirtschaftliche und bewusstseinsbildende.

Adela Mehic-Dzanic

Führungskraft beim Softwareunternehmen Mavoco sowie Vizepräsidentin des Female-Leaders-Netzwerks der WU Executive Academy

Als ich nach Österreich kam, um einen Job zu suchen, ich hatte einen klaren Ziel – einen Job in der IT-Branche innerhalb von 3-6 Monaten zu landen. Leider habe ich erst später gelernt und Mut gefunden, mehr zu verhandeln und für mich zu stehen. Sei bitte nicht wie ich! Frag nach mehr, mach deine Recherche und sei vorbereitet. Frag dein Netzwerk nach Rat und Unterstützung. Stell dir vor, mein Shock als ich erfahren habe, dass mein Kollege in demselben Job (in derselben Position) mehr als 40% verdient als ich. Ich wünsche mir mehr Transparenz und wünsche mir, dass wir Frauen und Männer uns gegenseitig auf dem Weg zum Equal Pay unterstützen.

David Egger

Chef Salzburger SPÖ

Es ist zum Schämen, dass Salzburgerinnen im Jahr 2021 noch immer 17,2 Prozent weniger verdienen als Männer. Für mich liegt der Schlüssel zur Lohngerechtigkeit in der Umverteilung der unbezahlten Arbeit. Wir brauchen daher dringend eine Verkürzung der Normalarbeitszeit. Wenn nicht nur Frauen, sondern auch Männern einen gesetzlichen Anspruch auf Babykarenz hätten, würde sich das ebenfalls positiv auf die Lohngerechtigkeit auswirken.

Claudia Brandstätter

Unternehmerin, Marketing-Forscherin

Geschlecht darf nirgends und niemals als Bezugsgröße für Entlohnung / Bezahlung herangezogen werden. Jeder Mensch hat das Recht auf aufgaben- und leistungsorientierte Bezahlung (Fairness macht bei der Bezahlung nicht Halt)! Auch gilt für alle drei Geschlechter: Sie sind gleichwertig und gleich wichtig. Das muss sich auch in der Bezahlung zu 100 % niederschlagen. Hier liegt die Verantwortung der Gesellschaft, nicht eher still zu sein, bis der €urogleichklang in der Bezahlung erreicht wird.Verantwortungsvolle Unternehmen und Organisationen können durch die gleiche Bezahlung für alle drei Geschlechter einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität leisten.

Bettina Hauser

Leiterin HR S/E Hofer KG

Als verlässlicher Arbeitgeber mit mehr als 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen wir nicht nur für zukunftssichere Karrierewege, sondern vor allem auch für Vielfalt, Chancen- und Einkommensgleichheit. Beruflicher Erfolg ist bei uns ganz klar eine Frage des Potenzials und nicht des Geschlechts: So liegt der Frauenanteil im Unternehmen bei 80 Prozent, jede zweite Führungskraft ist weiblich und „Equal Pay“ ist bei uns schon immer gelebte Praxis. Unsere zahlreichen Powerfrauen und -männer unterstützen wir zudem mit wirkungsvollen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit, wie z.B. flexiblen Arbeitszeitmodellen, attraktiven Gehaltspaketen oder unserem betrieblichen Gesundheitsmanagement

Veronika Bohrn Mena

Autorin, Arbeitsmarktexpertin und Kolumnistin

Es ist absolut inakzeptabel, dass wir im Jahr 2021 immer so weit von einer echten Gleichstellung von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt entfernt sind. Weiterhin werden Frauen aktiv benachteiligt und schlechter bezahlt, obwohl die gesellschaftlichen Erwartungen an sie wesentlich höher sind, als die an Männer. Dabei handelt es sich um ein strukturelles Problem und keinesfalls um ein individuelles Versagen von Frauen. Die ist einzige Möglichkeit mit dieser unerträglichen Ungerechtigkeit endlich aufzuräumen eine stärkere gesetzlichen Regulierung und Transparenz. Gehälter müssen endlich frei zugänglich und nachvollziehbar offen gelegt werden, damit Frauen ihre Diskriminierung auch aktiv bekämpfen können, bei Diskriminierung handelt es sich schließlich um kein Kavaliersdelikt.

Elisabeth Stadler

Generaldirektorin Vienna Insurance Group

Entlohnung nach Qualifikation, nicht nach Geschlecht. Die Vienna Insurance Group sieht in ihrer Personalstrategie die Wertschätzung von Diversität und damit unter anderem auch die Beseitigung von Hindernissen für Frauenkarrieren als eines ihrer Kernelemente vor. Entlohnung und Vergütungssysteme sind geschlechtsneutral gestaltet und bieten gleiche Einkommenschancen für alle Geschlechter.

Brigitte-Maria Gruber

Leitung Frauen:Fachakademie Schloss Mondsee
Unternehmensberaterin

Wieviel verdienen Sie?
Mal ehrlich: Wenn wir unser Gehalt selber festsetzen könnten, wüßten wir ziemlich genau, welcher Betrag uns zusteht. Noch schaut die Realität anders aus. Der Equal Pay Day zeigt klar auf, welchen finanziellen Gap wir Frauen uns auch 2021 noch „leisten“.
Es ist an der Zeit, dass wir Frauen und die Verantwortlichen erkennen, dass gleiche Arbeit auch gleiche Entlohnung bedeutet.

Statements 2020

2020

Sabine Herlitschka

Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG

Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern sollten im 21. Jahrhundert nicht mehr diskutiert werden müssen. Wir bei Infineon Austria bekennen uns zu Gendergerechtigkeit und haben ein einheitliches Gehaltsschema für Männer und Frauen. Das ist eine Frage einer zeitgemäßen Unternehmenskultur, und dazu bekennen wir uns bewusst. Damit einhergehen müssen auch strukturelle Maßnahmen etwa bei der Kinderbetreuung, bei Karenzmodellen für Frauen und Männer, der Pflege von Angehörigen oder auch bei Regelungen für digitale Arbeitsplätze, die es Frauen ermöglichen, ihren Karriereweg ohne Abstriche gehen zu können.

Anna Steiger

Vizerektorin, TU Wien für Personal & Gender

Gender Equality Plans, Diversity Strategien, Gehaltsbarometer, Gender Budgeting . . . es gibt eine Reihe an Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, dass Männer und Frauen gleich behandelt, gleich bezahlt werden. Und dennoch „feiern“ wir immer noch den Equal Pay Day. Pläne und Strategien sind wichtig, aber noch wichtiger ist die systematische und konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen, damit Frauen endlich genauso viel verdienen wie Männer!

Doris Hummer

Präsidentin, WKO Oberösterreich

Österreichs Frauen sind top ausgebildet und auch bei den Firmengründungen stehen sie den Männern um nichts nach. Warum gibt es dann noch Unterschiede?
Es sind oftmals fehlende Unterstützungssysteme, falsche Berufsentscheidungen und manchmal auch der Mut, Komfortzonen zu verlassen. Daher sind Vorbilder, Mentoring-Programme, Kinderbetreuungsangebote und bewusste strategische Berufsentscheidungen einige Ansätze wie dieser gap geschlossen werden kann.

Claudia Winkler

Head of The Negotiation Academy

Im Leben bekommt man nicht was man verdient, sondern was man verhandelt. Nichts entschuldigt die Tatsache, dass es diesen pay-gap gibt. Aber statt sich passiv damit abzufinden, kann ich durch eigenes Verhandlungsgeschick aktiv etwas dagegen tun. Denn das habe ich in der Hand!

Andreas Gruber

Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder, Vöcklabruck (OÖ)

Dieser Pay Gap existiert in unserer Kanzlei nicht, da absolut kein Unterschied zwischen den Geschlechtern in der Bezahlung bzw. Einstellung gemacht wird. Bezahlt wird einzig nach Qualifikation und ausgeführter Tätigkeit.

Wir sind für Frauen und Männer ein sehr attraktiver Arbeitgeber, da wir immer wieder versuchen, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Familie, Kindern und Arbeit einzugehen und für den bzw. die jeweilige/n MitarbeiterIn die optimale Lösung zu finden, zum Beispiel Wechsel von Vollzeit in Teilzeit, Arbeit im Home-Office, Urlaubsplanung in den Ferien, geringfügige Anstellung während der Kindererziehungszeit oder diverse Ausbildungen, um die Rückkehr zu erleichtern. Gehaltsmäßig gibt es wegen Kindern bei uns in der Kanzlei keine Einbußen.

Henrike Brandstötter

Frauensprecherin, Abgeordnete zum Nationalrat (Neos)

Weniger Gehalt bedeutet auch weniger Pension: Altersarmut ist weiblich. Hier müssen wir endlich aktiv werden, um Frauen auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben zu garantieren.

Ines Stilling

ehem. Frauenministerin & Leiterin Sektion III
Frauenangelegenheiten und Gleichstellung im Bundeskanzleramt

In Österreich besteht im europäischen Vergleich ein hohes geschlechtsspezifisches Lohngefälle zwischen Frauen und Männern. Der Equal Pay Day macht diese Einkommensunterschiede einmal mehr deutlich sichtbar. Diese Unterschiede setzen sich – noch verstärkt durch Erwerbsreduktionen und -unterbrechungen – auch in der Pension fort, denn Pensionistinnen erhalten im Schnitt knapp 40 Prozent weniger Pension als Männer. Es ist daher wichtig, gemeinsam die Position von Frauen am Arbeitsmarkt zu verbessern und zusätzlich auch Frauen sehr frühzeitig umfassend zu informieren, welche Auswirkungen Lebensentscheidungen auf die eigenständige finanzielle Absicherung im Alter haben.

Katharina Wiesflecker

Landesrätin Vorarlberg

In Vorarlberg leisten die Frauen sogar 100 Tage im Jahr unbezahlte Arbeit. Das ist nicht akzeptabel. Wir brauchen einen Mindestlohn und müssen versuchen, die Teilzeitquote zu erhöhen. Das ist im Landesdienst bereits gelungen. Die Wirtschaft, aber auch die Bildungseinrichtungen sind gemeinsam mit der Politik gefordert, entsprechende Schritte zu setzen.

Mascha Auracher

Vizebürgermeisterin Lenzing/OÖ (SPÖ)

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist eine seit bereits über 100 Jahren bekannte und leider immer noch aktuelle Forderung. Die Lebensbedingungen für Frauen und Männer haben sich zwar stetig verändert, doch die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern klafft noch immer weit auseinander.

Auch ich finde es traurig, dass diese Forderung im Jahr 2020 zum großen Teil noch immer Vision ist. Daher ist es umso wichtiger, dass mit dem „Equal Pay Day“ jedes Jahr auf diese Diskriminierung aufmerksam gemacht wird. Die Wirtschaft und die Politik sind dringend gefordert adäquate Maßnahmen zu setzen, um den Gender Pay Gap zu schließen!

Beate Zechmeister

Leiterin Frauenreferat des Landes Oberösterreich

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sollte heute selbstverständlich sein. Dem ist aber nicht immer so. Frauen verdienen nach wie vor oft weniger als Männer. Die aktuellsten Statistiken belegen, dass Frauen in Oberösterreich im Durchschnitt nur 79,3 % der Einkommen von Männern erhalten. Daher ist es ein wichtiges Ziel, die Einkommensschere zu schließen, um damit auch Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern zu schaffen. Die Frauenstrategie Frauen.Leben 2030 des Landes OÖ. beinhaltet verschiedene Maßnahmen, um dies voran zu treiben“, so Beate Zechmeister die Leiterin des Frauenreferates des Landes OÖ.

Eva Schernhammer

Leiterin, Abteilung für Epidemiologie
Medizinische Universität Wien – Zentrum für Public Health

Meine Eltern gaben mir viel Sinn für Gerechtigkeit mit auf den Lebensweg, da sie eine unterschiedliche Behandlung zwischen meinem Bruder und mir nicht zuließen. In Österreich begegnen Mann und Frau einander auf Augenhöhe – doch nur an 293 Tagen im Jahr. Gleiches Einkommen und gleiche Aufstiegschancen für Frauen und Männer an 365 Tagen im Jahr sind mir daher auch im heutigen Berufsalltag ein echtes Herzensanliegen!

Gerhard Kaniak

Abgeordneter zum Nationalrat, FPÖ

Gleiches Gehalt für gleiche Leistung ist ein Grundsatz, der auf jeden Fall besonders für Frauen zu gelten hat. Damit dies auch “tatsächlich” zu einer Gehaltsangleichung führt, müssen Mädchen und Frauen motiviert werden, bei der Berufsentscheidung verstärkt auf die Verdienstmöglichkeiten zu achten. Zudem müssen sie bereit sein, Verantwortung in Führungspositionen zu übernehmen. Ich habe in meinem beruflichem Umfeld viele sehr starke und erfolgreiche Frauen kennen gelernt, welche meinen höchsten Respekt verdienen. Wir sollten allerdings auch jenen Frauen mit großem Respekt gegenübertreten, die sich bewusst für mehr Zeit für die eigene Familie und gegen eine berufliche Karriere entscheiden, denn auch sie leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft.

Sonja Sheikh

Geschäftsführerin ACR Austrian Cooperative Research

Der Equal Pay Day ermöglicht es, in sehr konzentrierter Form auf ein wichtiges gesellschaftliches Problem aufmerksam zu machen, das sonst gerne unter den Teppich gekehrt wird. Die öffentlichkeitswirksame Aktion trägt damit ganz wesentlich dazu bei, das Ungleichgewicht in der Bezahlung von Frauen und Männern langsam aber stetig zu verbessern, weil sie Bewusstsein für das Thema schafft und es vor den Vorhang holt.

Birgit Polster

Geschäftsführerin acctus Personalberatung (Salzburg)

Wir besetzen als Salzburger Personalberatung Experten und Management Positionen. Wir besetzen bei Führungspositionen nur 15 % Frauen. Das ist traurig genug. Aber noch auffallender ist es, dass Frauen weit weniger auf ein hohes Gehalt pochen, sondern eher bereit sind auf Geld zu verzichten, wenn der Job interessant ist. Kaum ein Mann wechselt zu schlechteren Konditionen. Da entscheidet sich Equal-Pay oder nicht bereits vor Arbeitsbeginn…“

Ursula Stowasser-Painhaupt

Personal Consulting

Wo Frauen meiner Meinung nach Stärkung brauchen: Netzwerke Pflegen – auch international, Mut zum Verhandeln – ich will sagen, nach vorne gehen; Quote für AR und Vorstand bis es passt; Mentor finden; Wenn Frauen Kinder haben: Verständnis bei Vorgesetzten und Kollegen schärfen.